Landärzte in Nordfriesland immer noch Mangelware
Viele Hausärzte in Schleswig-Holstein könnten eigentlich schon Rentner sein - aber sie arbeiten noch, weil Nachfolger schwer zu finden sind. Im Durchschnitt waren die Hausärzte nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KVSH) 54,6 Jahre alt - mehr als jeder dritte ist 60 Jahre oder älter. Und der Altersdurchschnitt steigt weiter. Von knapp 2.000 Hausärzten im Land hören rund 650 in den nächsten Jahren auf.

Das sind keine guten Neuigkeiten. Viele Schleswig-Holsteiner klagen über einen Hausarztmangel. Gerade in den ländlichen Regionen ist dies ein zunehmendes Problem. Junge, gerade frisch studierte Ärzte zieht es in die großen Städte. Zum einen sind dort die Chancen besser und die Bezahlung auch. Das Stadtleben ist halt aufregender als auf dem Lande.

Es sind einige Studienplätze denen vorbehalten, die sich danach verpflichtend auf dem Lande niederlassen. Was nun skurril wirkt, aber dennoch Realität ist, es werden Zuwanderer aus Syrien oder aus der Karibik in Vorbereitungskurse für die Ärzteprüfung gesteckt. Wie bitte? Das geht uns von der NPD zu weit und es gibt ganz andere Lösungsansätze. Erstens reicht es nicht nur einen Studienplatz freizuhalten, sondern muss der Staat die kompletten Studiengebühren bezahlen und der Kandidat muss sich im Gegenzug für mehrere Jahre verpflichten an einem ländlichen Standort zu arbeiten. Des Weiteren sind Ärztezentren zu errichten, in denen sich mehrere Ärzte aus verschiedenen Fachrichtungen niederlassen können. Die Aufträge für den Bau eines solchen Ärztezentrums dürfen dann aber auch nur an regionale Baufirmen und Dienstleister vergeben werden. So wird auch direkt die regionale Wirtschaft angekurbelt. Dieses Ärztezentrum muss von den Gemeinden finanziert werden. Den Gemeinden müssen dafür ausreichende finanzielle Mittel vom Bund bereitgestellt werden. Die Ärzte die sich niederlassen wollen, müssen dann von den Gemeinden angestellt werden. So entgehen die angehenden Ärzte auch dem unüberschaubaren Kostenrisiko.

Es kann nicht sein, dass ländliche Standorte der Gesundheitversorgung aus reiner Profitgier geschlossen werden. Es ist darüber hinaus auch Aufgabe des Staates die lückenlose Gesundheitsversorung der deutschen Bevölkerung zu gewährleisten. Das darf nicht irgendwelchen Spekulanten überlassen werden.

Ralf Schmalle






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